Fritz Bauer war Jurist und Sozialdemokrat. Er überlebte das Konzentrationslager und Jahre des Exils, kämpfte für die Demokratie und das Völkerrecht. Als Generalstaatsanwalt setzte er sich für die Rechte der Überlebenden ein, brachte Auschwitz, die Verbrechen der Wehrmacht, der NS-Justiz und NS-Medizin vor Gericht. Ständig lebte er mit Anfeindungen und Morddrohungen.
Fritz Bauers Engagement für Demokratie und Menschenrechte soll jetzt einen Ort bekommen. In Bochum entsteht ein Fritz Bauer Forum mit einer Fritz Bauer Bibliothek. Es existiert bereits digital und soll jetzt als Ort für Workshops und Seminare, Film und Kunst, Diskussion und Veranstaltungen greifbar werden.
Im Zentrum steht die ehemalige Trauerhalle Havkenscheid, mit der Fritz Bauer Bibliothek als interaktiver Lernort. Selbstbewusst und auf den ersten Blick fast abweisend steht sie auf einem filigranen, teilweise transparenten Glassockel. Ein architektonisches Gegenmodell zur düsteren NS-Architektur auf dem Bochumer Hauptfriedhof?
Der Entwurf stammt vom Bochumer Stadtbaumeister Ferdinand Keilmann (1907-1979). Er wurde 1932 Mitglied der NSDAP und war an der Planung für den Südbahnhof von Hitlers „Germania“ beteiligt. Nach 1945 durchlief Keilmann das Entnazifizierungsverfahren zweimal, danach wurde er ins Bochumer Hochbauamt berufen.
Mit dem angrenzenden früheren städtischen Betriebshof hat die BUXUS STIFTUNG für das FRITZ BAUER FORUM und die FRITZ BAUER BIBLIOTHEK einen faszinierenden Ort gefunden. Das „Nie wieder!“ der Überlebenden wird hier lebendig. Als bleibende Herausforderung zum „Nein!“ gegenüber Unrecht und Gewalt in Geschichte und Gegenwart.
In der ehemaligen Trauerhalle Havkenscheid wird die interaktive FRITZ BAUER BIBLIOTHEK an einem Ort der Ruhe und der Hoffnung auf gegenseitige Verständigung errichtet. Entstanden ohne alle religiösen Symbole, ist die Gestaltung der Trauerhalle ein Zeichen für die Aussicht von Dialog und für den Frieden.
Die FRITZ BAUER BIBLIOTHEK lädt an diesem Ort alle Menschen ein, den Widerstand gegen Menschenrechtsverletzungen in unserer Geschichte und Gegenwart näher kennenzulernen und weiter zu erforschen. Sie lädt zur Achtung gegenüber dem Fremden ein. Sie fördert den respektvollen und offenen Umgang mit allen Menschen, gleich welchen Alters, welcher Herkunft, Fähigkeit, Sexualität, Nationalität, Hautfarbe oder Religion.
PD Dr. Irmtrud Wojak, Geschäftsführerin der BUXUS STIFTUNG gGmbH
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